Mittwoch, 12. Februar 2014

Winternächte

“Da glänzt in die schneeige Winternacht
Der Mond verklärend und kalt;
Es glitzert in funkelnder Silberpracht
Der Reif an den Bäumen im Wald.
O Welt, wie bist du so schön.” - Maurice Reinhold von Stern


Nun ist es doch noch richtig kalt geworden. Hatte man in letzter Zeit doch eher das Gefühl, dass man in einem endlosen Herbst steckt. Die Nachttemperaturen waren noch moderat und viele Gewässer immer noch von der lästigen Eisschicht frei. Komischerweise sah man trotzdem wenig Angler am Wasser. Auch ich trieb mich in letzter Zeit wenig an den Ufern herum. Einerseits weil an meinem Hausgewässer die Saison erst ab März beginnt, andererseits war die Luft auch schon etwas draußen. Abstand von dem Spektakel rund um unsere lieben Flossenträger tat mir gut. Die ruhige Zeit im Winter lässt einen wieder etwas in sich kehren.

Die Tage werden zwar länger, sind aber noch immer unangenehm kurz. Ich für meinen Teil, kann es meist kaum erwarten, bis sich wieder die wärmere Zeit des Jahres einstellt. Wenn Frost und Eis wüten, kostet es oft eine Extraportion Motivation um seine sieben Sachen zu packen und ans Wasser zu fahren.

Doch wer kennt es nicht. Das Kribbeln in den Fingern wird zu groß, die innere Unruhe ist kaum noch zu bändigen und die Gedanken kreisen nur um eines. Man muss wieder raus. Raus ans Wasser, raus aus der Stadt und raus aus dem Lärm. Energie tanken und abschalten. Die Erinnerungen wieder aufleben lassen. Schließlich kommt es einem wie eine halbe Ewigkeit vor als man das letzte Mal einen Fisch in seinen Händen hielt. Und so machte ich mich mit Andreas und David auf die Suche nach einem geeigneten Gewässer. Wäre es einige Tage zuvor noch problemlos möglich gewesen an kleinen Pools der Umgebung auf die Jagd zu gehen, war es jetzt ein Ding der Unmöglichkeit. Väterchen Frost machte uns einen Strich durch die Rechnung. Da half nur eines. Der VW Bus wurde bis an den Rand mit Tackle gefüllt, um eine Reise in den Süden Österreichs anzutreten.

Die Fahrt verging wie im Flug, denn die Vorfreude ließ uns das Rundherum vergessen. Am Wasser angekommen, marschierten wir eine Runde um den sympathischen Teich um einen Eindruck von den Gegebenheiten zu bekommen. Das Camp war rasch aufgebaut und die Ruten wurden mit kleinen ausbalancierten Ködern bestückt.



Es war kalt, nass und dunkel. Doch die bedrückende Stimmung tat unserer guten Laune keinen Abbruch. Im Schein der Ortskirche blickten wir über die klare Winternacht.


Eine innere Ruhe machte sich in mir bemerkbar. Ich war wieder in meinem Element. Der Schneeregen prasselte auf das Brolly und der Teekocher machte routiniert seine Arbeit. Wir waren überaus froh, diese Atmosphäre erleben zu können. Gedanken über ausbleibende Fänge machten wir uns nicht. Gerade im Winter ist man nie vor einem Blank gefeit und der soziale Aspekt stand zu hundert Prozent im Vordergrund. Wir scherzten, lachten und hatten eine gute Zeit. Selbst als das Brennmittel der Zeltheizung ausging, wurde die Stimmung nicht schlechter. Nichts konnte uns unsere schöne Zeit verderben. Auch nicht die dunklen kalten Winternächte. Dass David in der letzten Nacht auch noch einen Schneekarpfen überlisten konnte, war natürlich der krönende Abschluss.


Liebe Grüße, Johannes

Sonntag, 9. Februar 2014

Chill Turn Loop

Wenig Futter, attraktive Köder und zuverlässige Rigs. Das hört sich nach einer guten Taktik für die kalte Jahreszeit an? Ist es auch! Bunte Pop Ups kombiniert mit PVA und Groundbait sind bei Minusgraden meine erste Wahl. Fluorocarbon-Rigs leisten gute Dienste um die grellen Kugeln gut zu präsentieren. Die Beschaffenheit des Materials bietet einfach viele Vorteile gegenüber herkömmlichen geflochtenen Schnüren. Egal ob bei weiten Würfen, glasklaren Gewässern oder eben kniffligen Pop Up Rigs, das Fluorocarbon Material ist zuverlässig und vielseitig einsetzbar. Aber es hat auch seine Nachteile. Gerade bei Schlaufenknoten hört man immer wieder von Problemen. Häufig reißt das Material bei zu hoher Belastung kurz vor dem Knoten ab. Da ich aber meine Rigs häufig wechsle und flexibel bleiben möchte, war ich lange auf der Suche nach einem geeigneten Knoten der auch bei Fluo verlässlich einsetzbar ist. Lange wurde ich nicht fündig und musste einige Misserfolge einstecken.


Doch eines schönen Spätsommertages saß ich an den Ufern des legendären Lac de St. Cassien und schmökerte im englischen Carpworld Magazine. Plötzlich sah ich eine kurze Bindeanleitung einer Schlaufe, welche angeblich wie geschaffen für den Einsatz mit Fluo war. Der Knoten ist nach seinem Erfinder Dave Chilton benannt und versprach in der kurzen Beschreibung so einiges. Bombenfest soll er sein und auch leichter zu binden als so einige andere Knoten wie zum Beispiel der „Figure of Eight Knot“. Darüber hinaus wird die Schlaufe wirklich sauber geformt.


Nun gut, Papier ist geduldig und nicht alles was man in den diversen Medien findet, ist auch wirklich in der Praxis erprobt. Da ich die Zeit nach Sonnenuntergang, am Cassien herrscht ja bekanntlich nun Nachtangelverbot, sinnvoll nutzen wollte, begann ich mit diversen Knoten zu experimentieren. Mit verschiedenen Materialien wurden etliche Schlaufenknoten gebunden und auf ihre Festigkeit geprüft. Der Chill-Turn Loop überzeugte mit seiner Kraft. Das Phänomen, dass das Fluo-Material kurz vor dem Knoten bricht, konnte ich auch nicht mehr beobachten. Bei Geflecht oder ummantelten Materialien konnte ich hingegen keine guten Ergebnisse erzielen. Der Trockentest wurde vom Chill-Turn Loop bravourös gemeistert, jetzt ging es ans Eingemachte. Mit einem guten Gefühl im Bauch wurden die „neuen“ Montagen penibel abgelegt um auf ihre Abnehmer zu warten. Was soll ich sagen, auch der Praxistest verlief außerordentlich gut. Der Knoten hielt was er versprach und ließ mich kein einziges mal im Stich. Seit diesem Tag verwende ich bei Fluo ausschließlich diesen Knoten und konnte noch keine negativen Erfahrungen damit machen.

1) Formen Sie einen Überhandknoten ohne ihn komplett zuzuziehen

2) Führen Sie das Schnurende nun von Hinten(!) in den Überhandknoten

3) Machen Sie jetzt zwei Wicklungen und führen Sie das Ende nach hinten heraus. Mittels Zug an dem kurzen Ende, können Sie nun die Größe der Schlaufe bestimmen.

4) Befeuchten Sie den Knoten und ziehen Sie ihn fest.

5) Formen Sie mit dem restlichen Ende einen Half Hitch…

6) … und ziehen Sie ihn nach dem Befeuchten zusammen.

7) Das Überschüssige Ende einfach abschneiden…

8 ) … und fertig ist eine sichere und schön geformte Schlaufe!


SB olé

"Veränderung heißt Vertrauen,
Vertrauen heißt Veränderung."
 - Robert Kroiß

Vertrauen in sein Handeln zu haben, ist immens wichtig. Gerade beim Angeln ist nicht alles kontrollierbar. Das Vertrauen in die Montage, das Rig und vor allem in das Futter ist existenziell. Darum bin ich froh mit Succesful Baits einen verlässlichen Partner gefunden zu haben.



Ich freue mich auf eine interessante Zusammenarbeit!