Dienstag, 3. September 2013

Gegenwart

Vergangenheit und Zukunft gibt es nicht, es gibt nur eine unendlich kleine Gegenwart. In dieser eben vollzieht sich das Leben. - Lew Tolstoi

Und da bringt es Herr Tolstoi wieder einmal genau auf den Punkt! Viele Situationen in denen wir uns befinden, machen uns das klar. Man schwelgt in Vergangenem, wird aber immer wieder in das Jetzt zurückgeholt. Denkt an die Zukunft, muss aber zuerst die Gegenwart meistern. Die letzten Tage und Wochen waren voll mit Momenten in denen man das Leben spürte. Endorphine schossen durch meinen Körper und mir war klar, dass ich das Richtige tat. Ich konnte einen neuen PB auf die Matte legen und war platt von der Schönheit und Macht die von diesem Tier ausging. Mehr von der Fangstory wird in einer der nächsten "Carp in Focus" Ausgaben nachzulesen sein.



Ich bekam aber auch die Kehrseite der Medaille zu spüren. An nur einem Abend passierten so ziemlich alle Dinge, die man sich als Karpfenangler nicht wünscht. Am Weg zum Wasser steckte ich mit dem Auto im knietiefen Schlamm und brauchte eine gefühlte Ewigkeit um den PKW wieder frei zu bekommen. Brassen attackierten meinen Platz und als sie weg waren, wurde eine Karausche nach der anderen gedrillt. Eine meiner Ruten und ein Hanger sind gebrochen. Besser ich beschreibe den Hergang wie dies geschah nicht näher. Manchmal führt man sich auf, als ob man das erste Mal angeln wäre. Zum Glück konnte ich mein Leid mit Patrick Wanhal teilen. Übrigens rutschte er am Weg zu seinen Ruten auf einer Steinpackung aus und hatte echtes Glück sich nicht gröber verletzt zu haben. Zu guter Letzt wurden wir die ganze Nacht von einer Horde Gelsen gequält. Naja, was macht man nicht alles um einen unserer geliebten Schuppenträger in den Händen zu halten. Und so war es dann auch. Als Rettung der Session konnte ich einen tollen Fisch fangen, welcher während des Drills wirklich alles gab!


Extremsituationen wie diese machen uns immer wieder klar, dass wir Menschen sind. Menschen mit Gefühlen und externen Faktoren die diese beeinflussen. Die Achterbahn "Angeln" treibt uns manchmal in den Wahnsinn, kann uns aber auch atemberaubende Augenblicke schenken. Die Gegenwart ist es in der wir leben und angeln.

Nach der Session mit Patrick, welche uns wirklich alles abverlangte, entschied ich mich gleich wieder ans Wasser zu fahren! Ich halte es für eine schlechte Idee mit mieser Laune das Angeln zu beenden und mit einem schlechten Karma, falls es sowas geben sollte, nach Hause zu fahren. An meinem Hausgewässer angekommen, baute ich schnurstracks mein Camp auf und beförderte in eingeübter Manier die Montagen in die Krautlöcher. In der darauffolgenden Nacht konnte ich einige schöne Fische überlisten. Besonders ein paar kleine, hübsche Spiegelkarpfen zauberten mir ein Lächeln ins Gesicht.



Das Leben ist einfach schön und wir sollten es genießen! Nicht nur von tollen Momenten der Vergangenheit zehren oder von Zukünftigen träumen. Nein, das Leben findet jetzt statt und bietet uns so viel Schönes! Ich möchte diesen Blogeintrag mit einem Zitat des großen Rod Hutchinson beenden. Dieser soll uns klar machen, dass wir mit offenen Augen durchs Leben gehen sollten und dabei die kleinen Dinge, welche das Leben lebenswert machen, nicht aus den Augen verlieren dürfen!

Don´t forget the flowers along the way. - R. Hutchinson

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