Der Herbst, der der Erde die Blätter wieder zuzählt,
die sie dem Sommer geliehen hat.
Georg Christoph Lichtenberg
Mein Schädel brummt und der beißende Geschmack auf meiner Zunge, welcher vom gestrigen Abend zeugte, ließ mich nicht vergessen, dass ich auch nicht jünger werde und mein Körper den übermäßigen Konsum von alkoholischen Getränken nicht mehr so gut verarbeiten konnte, wie noch ein paar Jahre zuvor. Meine Motivation wuchs nicht gerade, als mich der Wecker rief um mir mitzuteilen, dass es höchste Zeit war mich auf den Weg in den Süden zu machen.
Georg Christoph Lichtenberg
Mein Schädel brummt und der beißende Geschmack auf meiner Zunge, welcher vom gestrigen Abend zeugte, ließ mich nicht vergessen, dass ich auch nicht jünger werde und mein Körper den übermäßigen Konsum von alkoholischen Getränken nicht mehr so gut verarbeiten konnte, wie noch ein paar Jahre zuvor. Meine Motivation wuchs nicht gerade, als mich der Wecker rief um mir mitzuteilen, dass es höchste Zeit war mich auf den Weg in den Süden zu machen.
Meine positiven Energien und die Vorfreude, wieder ein paar Tage zu
fischen, überwogen und ehe ich mich versehen konnte, saß ich auch schon im Auto
und kurvte über Wechsel und Pack.
In Kärnten angekommen, traf ich auch schon auf Daniel Polsinger, mit dem
ich die nächste Zeit an einem seiner Hausgewässer verbrachte.
Der Sommer war lang und heiß an meiner Schottergrube und so sehnte ich
mich auch schon nach einer Fischerei an einem Teich, die sich total von meiner
"alltäglichen Anglerei" unterschied und gleichzeitig die kühlen
Herbsttage einläuten sollte.
Daniel erzählte mir von dem massiven Krautvorkommen, welches die
Fischerei sehr schwierig gestaltete. Ich verzichtete auf Bleie und Safteyclip
und knüpfte direkt an den Wirbel meiner Montage einen Stein mit einer Reissleine.
Nach einem Biss sollte diese Montage hilfreich sein zu verhindern, dass sich
Tonnen von Kraut in der Schnur sammeln.
Als die Montagen ausgebracht wurden, wurde es schnell dunkel und die
Nacht vertrieb die scheinende Sonne am Himmel. In meinem Bedchair war es
angenehm warm und der erste und einzige Biss der Nacht, entpuppte sich als
Spiegelkarpfen der Zierfischkategorie. Der Minirüssler wurde direkt im Wasser
abgehakt um die Montage erneut ablegen zu können.
In die Eierspeise am Morgen verirrten sich herabfallende Birkenblätter,
welche von dem heranrückenden Herbst kundtaten.
Yes, Bigfish-Time...so sollte es angeblich sein. Doch nicht bei mir.
Nach meinem kleinsten je gefangenen Spiegelkarpfen gesellte sich in der
darauffolgenden Nacht mein kleinster je gefangener Schuppenkarpfen. In meine
Fangliste reihten sich auch noch Brassen und ein Giebel ein. Deswegen war ich
nicht in Kärnten. Aber was soll man machen, die Fischgröße kann man sich eben
nicht aussuchen.
Daniel wurde bis dahin verschont und sein erster Biss war ein 16er
Spiegler, welchen er ein paar Wochen zuvor schon einmal fing.
Die Tage vergingen wie im Flug und mein lang ersehnter Dickfisch war
leider nicht dabei. Es war aber schön wieder Energie für meine Schottergrube zu
tanken und zu merken, dass es nicht mehr lange dauern kann. Nicht mehr lange
zum Herbst und nicht mehr lange zum Dickfisch.
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