Donnerstag, 2. Mai 2013

Donnerschlag und Kugelfisch

Wenn die Wolken getürmt den Himmel schwärzen,
Wenn dumpftosend der Donner hallt, 
Da, – da fühlen sich alle Herzen 
In des furchtbaren Schicksals Gewalt.

Johann Christoph Friedrich von Schiller


Die Wellen klatschten gegen die Boardwand und die Ausweichmanöver konnten beginnen. Die Fahrt zu meinem Swim glich einem Slalom zwischen Freizeitbooten. Der 1. Mai ist wohl nicht der besinnlichste Tag an diesem Gewässer und das obwohl Anna und ich erst gegen 18:00 losfuhren.

Die Sicht, welche vor einigen Wochen noch sehr gut war, wurde immer bescheidener und man konnte den Grund stellenweise überhaupt nicht mehr sehen. Die krautfreien Stellen wurden mit einem Lotblei ausfindig gemacht und die Montagen flogen an die Spots.

Das Wetter war angenehm warm und wir entschieden uns kein Brolly aufzustellen. Eine Nacht unter freiem Himmel ist ohnehin viel schöner. Anna war das erste mal mit an meinem neuen Gewässer und fand sofort Gefallen an dem Stück Natur inmitten der Großstadt. Wir redeten bis spät in die Nacht und die Anwesenheit der Bieberfamilie machte die Situation noch atmosphärischer.


Mit zunehmender Dunkelheit wurde es immer stürmischer und ich verlor einige Sekunden an den Gedanken, doch noch den Schirm aufzustellen. Die Gedanken wurden bei einem Drill jedoch wieder verworfen und so machten wir es uns unter dem  Blätterdach gemütlich. Zwei weitere Fische konnte ich in dieser Nacht noch auf die Matte legen, wenngleich es auch keine Riesen waren.

Gerade als ich einen Fisch, rund wie ein Ball, in die Kamera hielt, konnte ich die ersten Donnerschläge vernehmen.

Es war 5 Uhr und ich musste Anna leider wecken um die Sachen so schnell es ging in mein Boot zu laden. Pünktlich, als wir mitten am Wasser waren, begann es wie aus Kübeln zu schütten. Meine Regenjacke gab ich Anna und so kam es dass ich 15 Minuten später klatschnass in der U-Bahn stand. Zumindest für die Leute, welche in die Arbeit fuhren, musste es ein amüsanter Anblick gewesen sein.


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