Montag, 2. Juli 2012

Carps & Rock

Der Wind brachte nicht nur Regen sondern auch metallische Klänge über die pannonischen Felder. Erst ärgerte ich mich, dass die gewohnte Stille nicht einkehren wollte, bis ich mir dachte, dass es wohl schlimmeres gibt als gratis an den Klängen eines Festivals teilnehmen zu dürfen.


Nach ein paar Bierchen und einem netten Gespräch mit Markus, der mich dieses verlängerte Wochenende begleiten sollte, kehrte aber auch schon schnell Ruhe ein. Spürte ich die Anstrengung der letzten Tage noch in meinen Knochen. Ich lauschte dem Konzert und versuchte die mir bekannte Melodie einer Band zuzuordnen. Doch soweit sollte es nicht kommen, rissen mich ein paar Piepser, ausgelöst von einem Fallbiss, aus meinen musikalischen Gedanken. Als ich knietief im Wasser stand und den kleinen Rüssler über den Kescher führte fiel es mir plötzlich ein. Die Melodie aus den Boxentürmen musste von „3 Feet Smaller“ stammen.
Erleichtert, dass die Frage nun geklärt war und mir nicht die ganze Nacht Löcher ins Hirn bohren würde, setzte ich den Fisch wieder zurück und ruderte die Rute erneut zur Schotterbank.




Der nächste Tag verging wie im Flug und die Wasserschweine rollten rythmisch zum Bass auf unserem Platz. Als ich auf meinen Bobbin starrend gerade einen Käsekrainer in Ketchup und Krenn tauchte, knallte ebendieser auch schon mit voller Wucht gegen den Blank meiner Rute. Schnell tauschte ich Wurst gegen Rute und der Tanz begann. Nach extrem rasanten Fluchten war ich wirklich überrascht über die Größe des Kämpfers, schätzte ich ihn während des Drills bestimmt auf das Doppelte. Während ich den Fisch versorgte, schrie auch schon der Bissanzeiger von Markus um sein Leben. Echt genial, die Fische waren am Platz und fraßen mit uns um die Wette.



Um die Dickbäuche auf unserem Platz zu halten, fütterten wir unsere Murmeln großflächig nach.


Der Erfolg ließ auch nicht lange auf sich warten, wurde um 2 Uhr in der Früh zu den Klängen von Marilyn Manson der nächste Fisch gedrillt.



Meine bisher erfolgreichste Session an diesem See näherte sich dem Ende. Obwohl mir die ständige Musik schon ziemlich auf den Nerv ging, dürfte das bei den Schuppenträgern nicht der Fall gewesen sein, waren sie aktiver denn je.


Mein Fazti: Carps love Rock & Roll!



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