Montag, 2. Juli 2012

Etliche Stunden

Etliche Stunden blieben mir um nachzudenken. Nachzudenken was ich falsch gemacht haben könnte, nicht nur beim Fischen. Die Selbstzweifel wurden immer größer.


War es bei meinen letzten Versuchen einfach noch zu kalt, war es der Falsche Platz oder werden meine selbstgerollten Murmeln von den Wasserschweinen nicht angenommen? Oder einfach nur von allem etwas?
Ich suchte mein neues Gewässer stundenlang ab um Spuren von Ihnen zu finden, doch vergebens. Zum Glück bekam ich ein paar Infos über erfolgversprechende Plateaus. Bei über 100ha Wasserfläche eine enorme Hilfe, Punkte zu haben an denen man mit der Suche beginnen kann. Ich befischte die Stellen regelmäßig, doch außer einer Rotfeder die sich einen Snowman aus zwei 20er Kugeln einverleibte tat sich nicht viel.


Wieder fuhr ich mit meinem vollgepackten Van die staubigen Schotterstraßen über den Feldweg. Ich wusste nicht was größer war, die Euphorie wieder am Wasser sein zu können oder der Gedanke zum xten-mal abzuschneidern. Sicher besteht Angeln nicht nur aus dem Fangen von Fischen, nach größerem Energieaufwand ohne nennenswertem Ergebnis, würde ein Fisch die Tanks aber wieder erheblich auffüllen.

Ankommen, auslegen, füttern, aufbauen…warten! Die Prozedur kannte ich nur allzu gut. Diesmal würde es klappen, der Gedanke war allgegenwärtig. Ich beschloss nach einer Tasse Tee, mich früher schlafen zu legen um den Sonnenaufgang nicht zu verpassen. Um 5h15 stellte ich mir den Wecker und meine verknoteten Gedanken machten Platz für die Welt der Träume.

Der Wecker klingelte. Einmal abdrücken und noch 5 Minuten dösen, mein ewiges Ritual. Der Wecker klingelte wieder…schon wieder? Es war nicht der Wecker sondern der Bissanzeiger meiner mittleren Rute. Nicht wissend ob noch in den Träumen oder wieder im Leben zurück, stieg ich in mein Schlauchboot und fuhr dem Fisch und der aufgehenden Sonne entgegen.

Keine 10 Minuten später konnte ich einen kleinen Schuppi in den Händen halten. Ich wog ihn nicht ab, ein Foto musste aber sein. War es doch der erste Fisch den ich aus diesem See gefangen hatte.


Eines ist klar, die Euphorie war stärker als jegliche Zweifel. Ich bin gespannt was für Fische sich hier noch verbergen.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen